
Abb. 1: die Bevölkerungsentwicklung der Welt
Leben in der Moderne – wollen das alle?
Description
Um 1900 erlebte Europa eine beispiellose Urbanisierung.
Urbanisierung und ihre Konsequenzen
Unter Urbanisierung versteht man die Ausbreitung städtischer Lebensformen. Diese Phase war geprägt von massiver Landflucht und dem rasanten Wachstum von Städten wie Berlin, Paris oder London. Durch die Industrialisierung wurden viele Arbeitsplätze in städtischen Industriebetrieben geschaffen, was zahlreiche Menschen vom Land in die Städte zog. Dabei entstanden zahlreiche Herausforderungen. Die Städte erlebten zwar einen kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwung, und es gab mehr Freizeitangebote und bessere Bildungsmöglichkeiten. Doch gleichzeitig führte die schnelle und oft unstrukturierte Expansion zu beengten und unhygienischen Wohnverhältnissen in den Arbeitervierteln. Viele Familien lebten in kleinen, schlecht belüfteten Wohnungen, und die hygienischen Bedingungen waren oft katastrophal. Epidemien waren nicht selten, und die Arbeitsbedingungen in den Fabriken waren oft hart und gefährlich. Die Kindersterblichkeit war hoch, und die Lebenserwartung vieler Menschen niedrig.
Judenemanzipation und Frauenemanzipation
Das 19. Jahrhundert brachte auch tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen für bestimmte Bevölkerungsgruppen mit sich. Ein bedeutendes Beispiel ist die Judenemanzipation. In vielen europäischen Ländern erhielten jüdische Bürger am Ende des 19. Jahrhunderts mehr Rechte. Sie durften nun Berufe ausüben, Universitäten besuchen und an Wahlen teilnehmen. Dies bedeutete eine Chance auf ein besseres Leben und die Möglichkeit zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Integration.
Parallel dazu entwickelte sich die Frauenbewegung. Frauen kämpften für gleiche Rechte und Chancen gegenüber Männern. Wichtige Erfolge waren das Frauenwahlrecht und der Zugang zu Bildung und Berufen, die zuvor Männern vorbehalten waren. Frauen begannen, traditionelle Rollenbilder zu hinterfragen und eine größere Rolle im öffentlichen Leben einzunehmen. Auch diese Fortschritte stießen auf Widerstände. Viele Menschen aus traditionellen Kreisen fühlten sich durch die Veränderungen bedroht und versuchten, an alten Vorurteilen festzuhalten.
Radikalnationalismus und seine Folgen
Mit den tiefgreifenden Veränderungen in der Gesellschaft gewann der Nationalismus an Bedeutung. Nationalistische Kräfte suchten Halt in traditionellen Werten und identifizierten sich stark mit ihrer Nation. Nationalismus kann als Ideologie beschrieben werden, die eine Identifizierung und Solidarisierung aller Mitglieder einer Nation anstrebt. Der Nationalismus des 19. Jahrhunderts vereinte oft heterogene Staatsvölker durch ein einheitliches Selbstverständnis. Allerdings war diese Bewegung auch eng mit Antisemitismus und Militarismus verbunden.
Antisemitismus war ein weit verbreitetes Phänomen. Juden wurden für zahlreiche Probleme der modernen Gesellschaft verantwortlich gemacht und aufgrund von Vorurteilen und Hass diskriminiert. Dies führte zu gewaltsamen Übergriffen, wie den Pogromen in Russland, bei denen jüdische Gemeinden systematisch angegriffen und zerstört wurden.
Der Militarismus manifestierte sich in der massiven Aufrüstung vieler Staaten und der Betonung militärischer Stärke. Diese Entwicklungen schürten Spannungen zwischen den Nationen und trugen schließlich zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 bei. Die Kombination aus Urbanisierung, gesellschaftlicher Emanzipation und dem Aufstieg radikaler nationalistischer Bewegungen prägte die Moderne und führte zu unterschiedlichen positiven und negativen Entwicklungen.
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Rollenkarten als Diskussionsbasis
Arbeite mit Rollenkarten, inklusive Beschreibung und Diskussionsansätzen zu einem Thema deiner Wahl

Basiswissen Geschichte (Mittelstufe)
Zielsetzung: Die Lernenden erwerben Grundlagenwissen in einem ausgewählten Thema der Geschichte. Inhalt und Methodik: Die Lernenden lesen einen Basistext und können aufgrund dieses historische Verständnisfragen beantworten. Kompetenzen: Lesekompetenz fördern Beurteilen bzw. erklären historischer Zusammenhänge Niveau: Mittelstufe (8. - 10. Klasse)

Mit historischen Gemälden & Zeichnungen arbeiten
Zielsetzung: Dieses Arbeitsblatt vermittelt Schüler:innen die Methode der Analyse historischer Gemälde und Zeichnungen als wertvolle visuelle Dokumente. Am Beispiel eines gewählten Gemäldes/einer Zeichnung sollen sie lernen, diese Kunstwerke zu beschreiben, ihren historischen Kontext zu erfassen und ihre Botschaft sowie beabsichtigte Wirkung zu deuten. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt beginnt mit einer Einführung in die Bedeutung historischer Gemälde und Zeichnungen als kulturelles Erbe und historische Dokumentation. Das gewählte Gemälde dient als zentrales Untersuchungsobjekt. Ein Notizfeld regt zur ersten Beobachtung an. Wahr/Falsch-Fragen überprüfen das grundlegende Verständnis des Gemäldes und seines Kontextes. Ein separater Abschnitt "Methode: Historische Gemälde & Zeichnungen auswerten" gibt eine detaillierte Anleitung zur Bildanalyse. Abschließende offene Schreibaufgaben fordern die Schüler:innen zu einer vertiefenden Bildanalyse auf. Kompetenzen: Visuelle Analyse: Schüler:innen lernen, historische Gemälde systematisch zu beschreiben und die darin enthaltenen Informationen zu entschlüsseln. Historisches Kontextualisieren Quellenkritik: Die Fähigkeit zur Reflexion über die Glaubwürdigkeit und die beabsichtigte Botschaft eines historischen Gemäldes wird gefördert. Symbolanalyse: Die Schüler:innen erkennen und interpretieren symbolische Bedeutungen in visuellen Darstellungen. Argumentation und Ausdruck: Sie formulieren eigenständige Analysen und Deutungen basierend auf dem Gemälde. Niveau: Ab der 8.Klasse (Mittelstufe)

Mit historischen Fotografien arbeiten
Zielsetzung: Dieses Arbeitsblatt vermittelt Schüler:innen die Methode der Analyse historischer Fotografien als Zeitdokumente. Am Beispiel einer Fotografie sollen sie lernen, Bilder zu beschreiben, zu deuten und ihre Rolle in der Vermittlung von Geschichte und Ideologien zu reflektieren. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt beginnt mit einer Einführung in die Bedeutung historischer Fotografien als wertvolle Zeitdokumente, die helfen, die Vergangenheit zu verstehen, Erinnerungen zu bewahren, Emotionen zu vermitteln und Veränderungen über die Zeit zu zeigen. Eine spezifische Fotografie dient als Untersuchungsobjekt. Ein Notizfeld regt zur ersten Beobachtung an. Wahr/Falsch-Fragen überprüfen das grundlegende Verständnis der Bildinformationen und des Kontextes. Ein Abschnitt "Methode: Historische Fotografien untersuchen" gibt eine detaillierte Anleitung zur Bildanalyse. Abschließende offene Schreibaufgaben fordern die Schüler:innen auf, die möglichen Emotionen und Hintergedanken der Fotografie zu reflektieren und zu analysieren. Niveau: Ab der 8.Klasse Wichtig! Für ein genaueres Ergebnis bitte eine Bildunterschrift/Quellendaten einfügen.

Mit Diagrammen & Statistiken arbeiten
Zielsetzung: Dieses Arbeitsblatt vermittelt Schüler:innen die Wichtigkeit und den Nutzen von Diagrammen und Statistiken als Werkzeuge zur Informationsdarstellung und -analyse. Es fördert das logische Denken, die Datenanalyse und das Verständnis komplexer Zusammenhänge. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt beginnt mit einer Erklärung, warum Diagramme und Statistiken wichtig sind und warum ihre Analyse wichtig ist. Ein selbstgewähltes Diagramm dient als primäres Anschauungsmaterial. Wahr/Falsch-Fragen überprüfen das grundlegende Verständnis des Diagramms und seiner Daten. Ein Infokasten "Methode: Diagramme & Statistiken auswerten" gibt eine detaillierte Anleitung zur Beschreibung von Diagrammen. Abschließende offene Schreibaufgaben fordern die Schüler:innen auf, das Diagramm und seine Daten zu interpretieren und Trends zu erkennen. Kompetenzen: Statistische Grundkenntnisse: Schüler:innen lernen die Bedeutung und den Aufbau von Diagrammen und Statistiken kennen. Datenanalyse und Kontextualisierung: Sie üben das Erkennen von Trends, Vergleichen und Mustern in Daten. Logisches Denken: Die Interpretation von Diagrammen fördert das logische Schlussfolgern. Informationsentnahme und -interpretation: Die Fähigkeit, Informationen aus visuellen Darstellungen und Texten zu entnehmen und zu interpretieren, wird geschult. Niveau: Ab der 7.Klasse

Mit historischen Dokumenten arbeiten
Zielsetzung: Dieses Arbeitsblatt vermittelt Schüler:innen die Methode der Arbeit mit historischen Dokumenten. An einem gewählten Beispiel sollen sie lernen, die Bedeutung solcher Quellen zu erkennen, ihre Inhalte zu analysieren und ihre Zuverlässigkeit kritisch zu beurteilen. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt beginnt mit einer Einführung in die Wichtigkeit historischer Dokumente als "Zeitzeugen", die Einblicke in die Vergangenheit geben und kritisches Denken fördern. Das gewählte historische Dokument dient als primäres Untersuchungsobjekt. Wahr/Falsch-Fragen überprüfen das grundlegende Verständnis der Quellenangaben. Ein separater Abschnitt "Methode: Ein historisches Schriftstück untersuchen" bietet eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Quellenanalyse. Abschließende offene Schreibaufgaben fordern die Schüler:innen auf, die Inhalte des historische Dokument in eigenen Worten zu erklären und die Zuverlässigkeit des historischen Dokuments zu beurteilen. Kompetenzen: Quellenanalyse: Schüler:innen lernen, historische Schriftstücke systematisch zu erschließen, indem sie die Quelle einordnen, Informationen entnehmen und im historischen Kontext reflektieren. Historisches Kontextualisieren Kritisches Denken: Die Fähigkeit, die Absicht eines/einer Autor:in zu erkennen, die Zuverlässigkeit von Aussagen zu beurteilen und den offiziellen Charakter eines Dokuments zu identifizieren, wird gefördert. Informationsentnahme Argumentation und Ausdruck: Sie formulieren eigenständige Beschreibungen und Erläuterungen basierend auf der Quellenanalyse Niveau: Ab der 8.Klasse Wichtig! Für ein genaueres Ergebnis bitte eine Bildunterschrift/Quellendaten einfügen.

Arbeit mit schriftlichen Quellen & Zitaten
Zielsetzung: Dieses Arbeitsblatt vermittelt Schüler:innen grundlegende Methoden zur Arbeit mit schriftlichen Quellen und Zitaten, am Beispiel einer historischen Quelle/Zitat. Es zielt darauf ab, ihre Fähigkeit zur Quellenanalyse, zum Verständnis historischer Kontexte und zur kritischen Reflexion zu schulen. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt präsentiert eine ausgewählte historische Quelle. Wahr/Falsch-Fragen überprüfen das Verständnis der grundlegenden Fakten zur Quelle (Autor, Entstehungsjahr, Thema). Ein separater Abschnitt "Methode: Schriftliche Quellen untersuchen" gibt eine detaillierte Anleitung zur Quellenanalyse, einschließlich der Festlegung einer Leseabsicht, der Notiz von Hintergrundinformationen und der Entnahme wichtiger Inhalte. Abschließende offene Schreibaufgaben fordern die Schüler:innen auf, die Inhalte der gewählten Quelle zu analysieren/zu erklären. Kompetenzen: Quellenanalyse: Die Schüler:innen lernen grundlegende Schritte zur systematischen Analyse schriftlicher Quellen. Historisches Kontextualisieren: Sie setzen die geschilderten Inhalte in den (historischen) Kontext. Textverständnis Argumentation und Ausdruck: Sie formulieren eigenständige Zusammenfassungen und Erklärungen basierend auf der Quelle. Niveau: Ab der 8. Klasse