stürzende Leninfigur in Yerevan
Armenian Museum of Photo and Video Materials, CC BY-SA 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0>, via Wikimedia Commons
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3b/Lenin_Statue_Removal_in_Yerevan_04.jpg
Der Ostblock bricht zusammen
Description
In den 1980er Jahren befand sich die Sowjetunion (SU) in einer tiefen wirtschaftlichen Krise. Die ineffiziente Planwirtschaft und die hohen Ausgaben für das Militär führten das Land an den Rand des wirtschaftlichen Kollapses. Die Partizipation am erneuten Rüstungswettlauf mit den USA verschärfte die Situation. Beide Supermächte investierten immense Summen in die Aufrüstung und den militärischen Wettstreit, was die Sowjetunion stark belastete. Gleichzeitig nahm der Unmut in der Bevölkerung sowie in den von der SU kontrollierten Staaten des Ostblocks zu. Die Bürger sehnten sich nach mehr Freiheit und wirtschaftlichem Wohlstand, wie er im Westen zu finden war.
Reformpolitik Gorbatschows und Rüstungskontrolle
1985 wurde Michail Gorbatschow zum Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion gewählt. Er erkannte die Notwendigkeit von Reformen und leitete eine neue politische Richtung ein. Zwei zentrale Pfeiler seiner Reformpolitik waren „Glasnost“ (Offenheit) und „Perestroika“ (Umbau). Glasnost zielte auf mehr Transparenz und Meinungsfreiheit ab. Perestroika beinhaltete wirtschaftliche und politische Umgestaltungen, die die Strukturen der sowjetischen Gesellschaft von Grund auf verändern sollten.
Gorbatschows Reformpolitik ging Hand in Hand mit Bemühungen um Rüstungskontrolle. 1987 unterzeichneten die USA und die Sowjetunion den INF-Vertrag (Intermediate-Range Nuclear Forces Treaty), der zur Abrüstung von Mittelstreckenraketen führte. Dies war ein bedeutender Schritt zur Deeskalation des Kalten Krieges und zur Reduzierung der militärischen Belastung.
Auflösung des Ostblocks und Ende der Sowjetunion
Ein wesentliches Element der Auflösung des Ostblocks war die Abwendung von der Breschnew-Doktrin, welche die Einmischung der Sowjetunion in die Angelegenheiten der sozialistischen Staaten rechtfertigte, um den sozialistischen Charakter dieser Staaten zu bewahren. Gorbatschow führte stattdessen die „Sinatra-Doktrin“ ein, die den osteuropäischen Staaten freie Hand in ihrer inneren Politik ließ. Diese Veränderung ermöglichte die Entstehung oppositioneller Bewegungen in Ländern wie Polen, Ungarn und der Tschechoslowakei.
Ein einschneidendes Ereignis im Jahr 1989 war das Massaker in China auf dem Tian’anmen-Platz, bei dem die chinesische Armee brutale Gewalt gegen friedliche Demonstranten anwendete. Dieses Ereignis und die vergleichsweise friedlichen Revolutionen in Osteuropa verdeutlichten den Unterschied im Umgang mit oppositionellen Bewegungen und trugen zur Erosion des Einflusses der Sowjetunion im Ostblock bei.
Der Zerfall der Sowjetunion selbst wurde schließlich durch eine Kombination von innenpolitischem Druck und dem Aufstieg nationalistischer Bewegungen innerhalb der Union beschleunigt. Die baltischen Staaten erklärten ihre Unabhängigkeit und andere Republiken folgten ihrem Beispiel. Gorbatschows Position wurde durch einen Putschversuch im August 1991 weiter geschwächt. Am 26. Dezember 1991 wurde die Sowjetunion offiziell aufgelöst und die Russische Föderation bildete den Nachfolgestaat.
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