![Jungsteinzeitliches Langhaus im Archäologischen Freilichtmuseum Oerlinghausen](https://storage.googleapis.com/to-teach-images/jJkqLvkX19svdGDE2haQ/u5ezHpWTcdXIOAGoezIm/Datei:Arch-Freil-Oerlinghausen-Langhaus.jpg.jpg)
Jungsteinzeitliches Langhaus im Archäologischen Freilichtmuseum Oerlinghausen
Wie lebten die Menschen zeitgleich „bei uns“ in Europa? Tiefkultur vs. Hochkultur?
Description
Im Jahr 1991 machten Wanderer in den Ötztaler Alpen, die sich zwischen Italien und Österreich befinden, eine außergewöhnliche Entdeckung. Sie fanden die Mumie eines Mannes, der vor etwa 5.300 Jahren lebte. Forscher gaben ihm den Namen „Ötzi“. Er trug Kleidung aus Tierfellen und hatte Werkzeuge sowie Waffen aus Stein bei sich. Diese Funde gaben Wissenschaftlern wertvolle Einblicke in das Leben der Menschen in der Jungsteinzeit in Europa.
Das tägliche Leben zur Zeit des Ötzi
Zur Zeit des Ötzi waren die Menschen sesshaft geworden. Sie lebten in kleinen Gemeinschaften und bauten ihr eigenes Essen an. Sie züchteten Tiere und pflanzten Getreide sowie andere Nutzpflanzen. Das Leben der Menschen in der Jungsteinzeit war stark von der Natur abhängig. Sie mussten das Wetter beobachten und sich auf die Jagd sowie den Ackerbau verstehen, um zu überleben. Ötzi und seine Zeitgenossen nutzten Steinwerkzeuge für die tägliche Arbeit. Die Funde um Ötzi herum zeigen, dass sie Kleidung aus Tierfellen trugen, um sich vor der Kälte zu schützen.
Das alte Ägypten zur gleichen Zeit
Zur gleichen Zeit, als Ötzi in den Alpen lebte, entstand im fernen Ägypten eine der ersten großen Hochkulturen der Welt. Das alte Ägypten war bekannt für seine beeindruckenden Pyramiden, mächtigen Pharaonen und die Entwicklung der Schrift. Die Ägypter lebten am Ufer des Nils, der für seine fruchtbaren Überschwemmungsflächen bekannt ist. Sie bauten Getreide an, das sie sowohl für ihre eigene Ernährung als auch als Handelsware nutzten.
Im alten Ägypten gab es eine klare gesellschaftliche Struktur. Der Pharao stand an der Spitze der Gesellschaft. Es gab Priester, die in den Tempeln für die Götter sorgten, Beamte, die das Land verwalteten, und Handwerker, die in den Städten lebten und arbeiteten. Die ägyptische Kultur war sehr auf das Leben nach dem Tod ausgerichtet. Sie glaubten an ein Leben nach dem Tod und bauten deshalb große Grabmäler wie die Pyramiden.
Die Ägypter nutzten den Nil, um ihre Ernten zu bewässern. Das machte das Land entlang des Flusses zu einer der fruchtbarsten Regionen der antiken Welt. Im Gegensatz zu den Menschen in der Jungsteinzeit, die Steinwerkzeuge nutzten, entwickelten die Ägypter auch Techniken, um Bronze und später Eisen zu verarbeiten.
Die Entdeckungen von Ötzi und die Ruinen des alten Ägyptens geben uns heute Einblick in zwei sehr unterschiedliche Welten der Vergangenheit. Während Ötzi uns zeigt, wie die Menschen in Europa lebten, bietet das alte Ägypten ein Bild einer hoch entwickelten Zivilisation in Afrika. Beide Kulturen haben auf ihre Weise die Geschichte der Menschheit geprägt.