
Jungsteinzeitliches Langhaus im Archäologischen Freilichtmuseum Oerlinghausen
Wie lebten die Menschen zeitgleich „bei uns“ in Europa? Tiefkultur vs. Hochkultur?
Description
Im Jahr 1991 machten Wanderer in den Ötztaler Alpen, die sich zwischen Italien und Österreich befinden, eine außergewöhnliche Entdeckung. Sie fanden die Mumie eines Mannes, der vor etwa 5.300 Jahren lebte. Forscher gaben ihm den Namen „Ötzi“. Er trug Kleidung aus Tierfellen und hatte Werkzeuge sowie Waffen aus Stein bei sich. Diese Funde gaben Wissenschaftlern wertvolle Einblicke in das Leben der Menschen in der Jungsteinzeit in Europa.
Das tägliche Leben zur Zeit des Ötzi
Zur Zeit des Ötzi waren die Menschen sesshaft geworden. Sie lebten in kleinen Gemeinschaften und bauten ihr eigenes Essen an. Sie züchteten Tiere und pflanzten Getreide sowie andere Nutzpflanzen. Das Leben der Menschen in der Jungsteinzeit war stark von der Natur abhängig. Sie mussten das Wetter beobachten und sich auf die Jagd sowie den Ackerbau verstehen, um zu überleben. Ötzi und seine Zeitgenossen nutzten Steinwerkzeuge für die tägliche Arbeit. Die Funde um Ötzi herum zeigen, dass sie Kleidung aus Tierfellen trugen, um sich vor der Kälte zu schützen.
Das alte Ägypten zur gleichen Zeit
Zur gleichen Zeit, als Ötzi in den Alpen lebte, entstand im fernen Ägypten eine der ersten großen Hochkulturen der Welt. Das alte Ägypten war bekannt für seine beeindruckenden Pyramiden, mächtigen Pharaonen und die Entwicklung der Schrift. Die Ägypter lebten am Ufer des Nils, der für seine fruchtbaren Überschwemmungsflächen bekannt ist. Sie bauten Getreide an, das sie sowohl für ihre eigene Ernährung als auch als Handelsware nutzten.
Im alten Ägypten gab es eine klare gesellschaftliche Struktur. Der Pharao stand an der Spitze der Gesellschaft. Es gab Priester, die in den Tempeln für die Götter sorgten, Beamte, die das Land verwalteten, und Handwerker, die in den Städten lebten und arbeiteten. Die ägyptische Kultur war sehr auf das Leben nach dem Tod ausgerichtet. Sie glaubten an ein Leben nach dem Tod und bauten deshalb große Grabmäler wie die Pyramiden.
Die Ägypter nutzten den Nil, um ihre Ernten zu bewässern. Das machte das Land entlang des Flusses zu einer der fruchtbarsten Regionen der antiken Welt. Im Gegensatz zu den Menschen in der Jungsteinzeit, die Steinwerkzeuge nutzten, entwickelten die Ägypter auch Techniken, um Bronze und später Eisen zu verarbeiten.
Die Entdeckungen von Ötzi und die Ruinen des alten Ägyptens geben uns heute Einblick in zwei sehr unterschiedliche Welten der Vergangenheit. Während Ötzi uns zeigt, wie die Menschen in Europa lebten, bietet das alte Ägypten ein Bild einer hoch entwickelten Zivilisation in Afrika. Beide Kulturen haben auf ihre Weise die Geschichte der Menschheit geprägt.
Additional details

Basiswissen Geschichte (Unterstufe)
Zielsetzung: Die Lernenden erwerben Grundlagenwissen in einem ausgewählten Thema der Geschichte. Inhalt und Methodik: Die Lernenden lesen einen Basistext und können aufgrund dessen Verständnisfragen beantworten. Kompetenzen: Lesekompetenz fördern historisches Wissen vertiefen Niveau: Unterstufe (5. - 7. Klasse)

Mit einer Zeitkapsel arbeiten
Zielsetzung: Dieses Arbeitsblatt führt Schüler:innen in das Konzept von Zeitkapseln ein, um ihnen eine kreative Möglichkeit zu bieten, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und eine Botschaft an die Zukunft zu senden. Es fördert das Verständnis für historische Epochen und die Reflexion über die eigene Zeit. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt beginnt mit einer Definition und der Funktion von Zeitkapseln als "Reise in die Vergangenheit". Eine Anleitung zur Erstellung einer eigenen Zeitkapsel (Auswahl des Behälters, Sammeln und Verpacken von Gegenständen, Beschriftung und Verstecken) wird Schritt für Schritt gegeben. Eine Sortieraufgabe überprüft das Verständnis dieser Schritte. Ein Brief eines Jungen aus einer gewählten Zeit erzählt von dem Leben und wichtigen Ereignissen seiner Zeit. Multiple-Choice-Fragen sichern das Textverständnis dieses historischen Einblicks. Eine Abbildung einer gefüllten Zeitkapsel soll zur Reflexion über die ausgewählten Gegenstände anregen und mit dem Inhalt des Briefes abgeglichen werden. Abschließend werden die Schüler:innen aufgefordert, eine eigene Zeitkapsel zu zeichnen und zu überlegen, welche Botschaft sie an die nächste Generation senden möchten. Kompetenzen: Historisches Bewusstsein: Schüler:innen erhalten Einblicke in eine spezifische historische Epoche und deren Merkmale. Textverständnis Kreativität und Vorstellungskraft: Das Konzept der Zeitkapsel und die Aufgabe, eine eigene zu gestalten, fördern die kreative Auseinandersetzung. Reflexion über die eigene Zeit: Die Schüler:innen setzen sich mit der Frage auseinander, was zukünftige Generationen über ihr heutiges Leben erfahren sollen. Niveau: 6./7. Klasse (Unterstufe)

Steckbrief: Epochen der Geschichte
Zielsetzung: Die Lernenden erwerben ein Verständnis für die wichtigsten Ereignisse und Charakteristika einer gewählten Epoche. Inhalt und Methodik: Die Lernenden beschäftigen sich mithilfe eines Textes mit einer gewählten Epoche und füllen dazu einen Steckbrief aus. Kompetenzen: historische Sachverhalte rekonstruieren (Rekonstruktion) Lesekompetenz stärken Niveau: 6./7. Klasse (Unterstufe)

Bericht von Zeitzeug:innen
Zielsetzung: Dieses Arbeitsblatt ermöglicht Schüler:innen eine "Zeitreise" in die Vergangenheit, um das Leben in einer anderen Epoche an einer gewählten Person kennenzulernen. Es fördert das Verständnis für historische Lebenswelten, Rollenbilder und kulturelle Praktiken. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt beginnt mit einer Einführung in die Idee, historische Epochen durch die Augen von Zeitzeug:innen zu entdecken. Der Hauptinhalt ist ein Text aus der Ich-Perspektive einer gewählten Person und gewählten Zeit. Multiple-Choice-Fragen überprüfen das Textverständnis. Ein Steckbrief muss mit Informationen aus dem Text über die Person ausgefüllt werden, was eine strukturierte Informationsentnahme fördert. Kompetenzen: Historisches Verständnis: Schüler:innen erwerben Kenntnisse über das Leben in einer anderen Phase der Geschichte, Textverständnis: Die Fähigkeit zur Informationsentnahme aus einem narrativen Sachtext wird geschult. Empathie und Perspektivwechsel: Die Ich-Erzählung ermöglicht es den Schüler:innen, sich in die Rolle einer historischen Persönlichkeit hineinzuversetzen. Informationsstrukturierung: Das Ausfüllen des Steckbriefs fördert die Fähigkeit, relevante Informationen zu identifizieren und zu organisieren Niveau: 6./7. Klasse (Unterstufe)