Prager Fenstersturz

Prager Fenstersturz

Matthäus Merian the Elder (publisher), Public domain, via Wikimedia Commons


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Glaubensfragen und Machtfragen – Wie wurde der religiöse Konflikt in Europa gelöst?

Description

Im Jahr 1517 veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen. Er kritisierte den Ablasshandel der katholischen Kirche. Diese Aktion führte zur Reformation.

Die Reformation und die Entstehung neuer Konfessionen

Während der Reformation spaltete sich das westliche Christentum. Neue protestantische Konfessionen entstanden, wie die Lutheraner, Reformierte und Täufer. Diese neuen Konfessionen standen im Gegensatz zur katholischen Kirche. Die Spannungen zwischen den verschiedenen religiösen Gruppen wuchsen. Besonders im Heiligen Römischen Reich gab es viele Konflikte.

Der Dreißigjährige Krieg: Eine Zeit großer Zerstörung

Der Dreißigjährige Krieg begann 1618 und dauerte bis 1648. Dieser Krieg war nicht nur ein Religionskrieg. Er war auch ein Machtkampf zwischen verschiedenen europäischen Ländern. Der Krieg startete mit dem Ständeaufstand in Böhmen. Die Böhmen wollten die Rekatholisierung durch Kaiser Ferdinand II. nicht akzeptieren. Der berühmte Prager Fenstersturz von 1618 war der Auslöser des Krieges. Bald griffen andere Länder in den Konflikt ein. Schweden, Frankreich und Spanien kämpften nicht nur wegen religiöser Gründe. Sie wollten auch ihren Machtbereich ausdehnen. Der Krieg verwüstete große Teile Europas. Viele Menschen starben oder wurden vertrieben.

Der Westfälische Friede von 1648

Der Westfälische Friede wurde 1648 geschlossen. Er beendete den Dreißigjährigen Krieg. Dieser Friede bestand aus zwei Verträgen: Der Frieden von Münster und der Frieden von Osnabrück. Wichtige Regelungen wurden beschlossen. Landesherren durften die Religion ihrer Untertanen bestimmen. Dies nennt man "Cuius regio, eius religio". Die Gläubigen mussten jedoch ihre Religion frei ausüben dürfen. Katholiken, Lutheraner und Reformierte sollten gleichberechtigt behandelt werden.

Der Westfälische Friede änderte auch die politische Ordnung im Heiligen Römischen Reich. Die Reichsstände, wie Fürsten und Städte, erhielten mehr Macht auf Kosten des Kaisers. Viele Fürstentümer und Städte wurden souverän. Dies bedeutete, dass sie selbständige Staaten wurden.

Im Westfälischen Frieden wurde auch der Begriff "Pax Universalis" vorgestellt. Dieser Begriff bedeutet "universeller Frieden". Damit war nicht nur das Ende des Krieges im Reich gemeint. Es ging darum, einen allgemeinen Frieden in Europa zu schaffen. Der Westfälische Friede legte den Grundstein für das moderne internationale Recht. Außerdem förderte er die Idee der territorialen Souveränität und der konfessionellen Toleranz.

Der Westfälische Friede war ein wichtiger Schritt in der europäischen Geschichte. Er schuf eine neue politische Ordnung und förderte den Frieden in Europa.

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