Erinnerungskultur und Gedenkstätten

Erinnerungskultur und Gedenkstätten

Zielsetzung: Die Lernenden setzen sich mit dem Begriff 'Erinnerungskultur' im Kontext Nationalsozialismus auseinander und beschäftigen sich vertiefend mit einer gewählten Gedenkstätte. Davon ausgehend können sie die Entstehung und Bedeutung von Erinnern und Gedenken für die Gesellschaft erlernen.

Inhalt und Methodik: Die Lernenden steigen mit einer Reflexionsfrage zum Begriff 'Erinnerungskultur' ein. Im Anschluss beschäftigen sie sich durch Infotexte mit einem Gedenkort und reflektieren Erinnern und Gedenken in der Gegenwart.

Kompetenzen:

  • die Übertragbarkeit historischer Erkenntnisse auf aktuelle Probleme und mögliche Handlungsoptionen für die Zukunft erörtern
  • eigene und fremde Wertorientierungen erklären und überprüfen

Zielgruppe und Niveau: 9./10. Klasse

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SV
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Target group and level

9./10. Klasse

Subjects

History

Erinnerungskultur und Gedenkstätten

Erinnerungskultur und Gedenkstätten spielen eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft. Sie helfen uns, die Vergangenheit zu verstehen und Lehren für die Zukunft zu ziehen. Dieses Arbeitsblatt wird dir dabei helfen, die Bedeutung von Erinnerungsorten zu erkennen und zu reflektieren, wie wir mit historischen Ereignissen umgehen. Lass uns gemeinsam die Geschichte bewahren und daraus lernen.

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Beantworte die Frage und tausche dich im Anschluss mit deinem/deiner Sitznachbar:in aus.

Was stellst du dir unter dem Begriff Erinnerungskultur vor?

Wie Deutschland mit seiner Vergangenheit umgeht

Die Erinnerungskultur bezeichnet den Umgang einer Gesellschaft mit ihrer Vergangenheit. In Deutschland ist sie besonders wichtig, da sie hilft, die Schrecken des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs nicht zu vergessen. Diese Kultur begann sich nach dem Krieg zu entwickeln und war zunächst von Schweigen geprägt. Erst in den 1960er Jahren setzte eine intensive Aufarbeitung ein.

In der DDR hingegen erklärte die Regierung die Aufarbeitung mit der "antifaschistisch-demokratischen Umwälzung" für abgeschlossen. Die Bundesrepublik hingegen führte eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Dies zeigt sich in Gedenkstätten, Museen und Gedenktagen, die an die Verbrechen des NS-Regimes erinnern. Wichtige Orte sind KZ-Gedenkstätten und das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin.

Erinnerungskultur ist nicht nur in Deutschland wichtig, sondern weltweit. Sie hilft, aus der Vergangenheit zu lernen und eine bessere Zukunft zu gestalten. Für die junge Generation ist es entscheidend, diese Erinnerungen wach zu halten, um Toleranz und Demokratie zu fördern. Die Entwicklung der Erinnerungskultur zeigt, dass das Bewusstsein für historische Verbrechen ständig wächst und die Gesellschaft sich immer wieder ihrer Verantwortung stellt.

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Jetzt erfährst du mehr über eine Gedenkstätte! Lies dir den folgenden Text durch und beantworte im Anschluss die Fragen.

KZ-Gedenkstätte Hadamar: Ein Ort des Erinnerns

Quelle: Wikipedia

Die KZ-Gedenkstätte Hadamar befindet sich im mittelhessischen Hadamar und erinnert an die Verbrechen der Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkriegs. Zwischen Januar 1941 und März 1945 wurden hier im Rahmen der "Aktion T4" und der anschließenden "dezentralen Euthanasie" etwa 14.500 Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen ermordet.

Die Opfer wurden in einer Gaskammer, durch tödliche Injektionen und vorsätzliches Verhungernlassen getötet. Die Tötungsanstalt befand sich im heutigen Altbau der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Hadamar. Heute erinnert die Gedenkstätte Hadamar an diese Verbrechen und dient als Mahnmal gegen das Vergessen.

Die Geschichte der Gedenkstätte begann 1953 mit der Installation eines Gedenkreliefs im Eingangsbereich der ehemaligen Tötungsanstalt. In den 1980er Jahren gründeten Studierende und Professoren eine Arbeitsgruppe, die die Verbrechen aufarbeitete und die Grundlage für die heutige Gedenkstätte legte. 1991 wurde eine Dauerausstellung eröffnet, die über die NS-Euthanasie-Verbrechen informiert.

Die KZ-Gedenkstätte Hadamar ist heute ein wichtiger Ort der Erinnerung und Aufklärung. Jährlich besuchen etwa 15.000 Menschen die Gedenkstätte, um sich über die Verbrechen zu informieren und der Opfer zu gedenken. Die Gedenkstätte umfasst neben der Ausstellung auch ein Archiv, eine Bibliothek und Seminarräume. Ein Förderverein unterstützt die Arbeit der Gedenkstätte und trägt dazu bei, das Bewusstsein für die Schrecken des Nationalsozialismus wachzuhalten.

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📋 Recherche

Wenn du dich weiterführend informieren möchtest, kannst du auf der Website mehr über verschiedene Gedenkstätten und Erinnerungskultur erfahren.