Mein innerer Kompass: Ressourcen-Check

Mein innerer Kompass: Ressourcen-Check

Zielsetzung: Die Lernenden reflektieren ihre persönliche Identität und Lebenssituation anhand des Modells der fünf Säulen der Identität nach Hilarion G. Petzold. Sie erkennen eigene Ressourcen, benennen Belastungsfaktoren und entwickeln konkrete Schritte zur Stabilisierung und Stärkung ihrer Lebensbalance.

Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt bietet eine Einführung in das Säulenmodell, ein Fallbeispiel mit Reflexionsaufgaben und einen mehrstufigen Ressourcen-Check. Dabei gestalten die Lernenden grafisch ihren aktuellen Ist-Zustand sowie einen gewünschten Soll-Zustand und planen drei persönliche Handlungsschritte zur Veränderung.

Kompetenzen:

  • Reflexion über persönliche Ressourcen und Belastungen
  • Anwendung des Modells der fünf Säulen der Identität
  • Entwicklung von Selbstfürsorge- und Handlungsstrategien
  • Förderung von Selbstwirksamkeit und Lebensbalance

Zielgruppe und Niveau: Geeignet für Auszubildende in sozialen, pflegerischen oder beratenden Berufen ab dem 1./2. Ausbildungsjahr.

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Target group and level

Auszubildende im Pflegeberuf

Subjects

Health and Social Care

Mein innerer Kompass: Ressourcen-Check

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Was gibt Ihnen Halt?

Notieren Sie spontan drei Dinge oder Bereiche, die Ihnen im Alltag besonders Halt geben. Überlegen Sie danach:

  • Was davon hängt mit Ihnen selbst zusammen?
  • Was kommt von außen?


🖊️Platz für Ihre Antworten

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Was macht uns stark?

Wenn man darüber nachdenkt, was einem im Leben Halt gibt, merkt man schnell, dass dieser Halt aus ganz unterschiedlichen Bereichen kommen kann. Genau damit beschäftigt sich ein Modell, das erklären soll, wie unser Leben aufgebaut ist und was uns stark macht. Es zeigt, dass Identität nicht nur aus einer einzigen Sache besteht, sondern auf mehreren wichtigen Lebensbereichen ruht. Dieses Modell lernen Sie nun kennen.


Körper & GesundheitWie erlebe ich meinenKörper im Alltag? Inwelchen Bereichen fühle ichmich körperlichleistungsfähig – und wospüre ich Einschränkungen,die meinen Alltagbeeinflussen? Soziales NetzwerkWelche Personen inmeinem Umfeld geben mirHalt? Wo empfinde ich meinsoziales Leben alsbelastend oder lückenhaft? Arbeit & LeistungWie zufrieden bin ich mitden Aufgaben, Tätigkeitenund Verantwortungen, diemeinen Tagesablaufprägen? (z. B. beruflicheAufgaben, ehrenamtlichesEngagement, Pflichten zuHause) Materielle SicherheitErlebe ich meine aktuellefinanzielle und materielleLage als stabil undausreichend, umEntscheidungenselbstbestimmt treffen zukönnen? Werte &ÜberzeugungenWelche Grundhaltungen,Werte und Überzeugungengeben mir Orientierung?Und wie setze ich diese imAlltag um?Die fünf Säulen der Identität
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Erläuterung

Die Identität eines Menschen entwickelt sich ständig weiter und wird von verschiedenen Lebensbereichen getragen. Das Modell der fünf Säulen der Identität nach Hilarion G. Petzold bietet dafür eine klare Orientierung – auch in pädagogischen, beraterischen und sozialen Berufsfeldern.

Es beschreibt, dass Identität auf fünf grundlegenden Bereichen beruht:

  1. Körper und Gesundheit (Leiblichkeit)
  2. Soziales Netzwerk und Beziehungen
  3. Arbeit und Leistung
  4. Materielle Sicherheit sowie
  5. Werte und Sinnvorstellungen (Überzeugungen).


In der Arbeit mit uns selbst, aber auch mit z. B. Klientinnen und Klienten hilft das Modell, Belastungen oder Ressourcen sichtbar zu machen: Wenn eine Säule geschwächt ist – etwa durch Krankheit, Arbeitslosigkeit oder soziale Konflikte –, kann dies das gesamte Gleichgewicht einer Person beeinflussen. Das Säulenmodell kann genutzt werden, um Lebenssituationen systematisch zu analysieren, Stabilisierungsstrategien zu entwickeln und Ressourcen zu stärken, die Identität und Selbstwirksamkeit fördern.

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Fallbeispiel

Lesen Sie sich die Reflexion zu den fünf Säulen der Identität dieser fiktiven Person durch und geben Sie Ihr anschließend konkrete Handlungsempfehlungen.

Clara - 35 Jahre - berufstätig - alleinerziehend

1. Körper und Gesundheit (Leiblichkeit).
Reflexion: "Ich habe wenig Zeit für meine körperliche Fitness, da mein Alltag mich stark beansprucht. Häufig fühle ich mich müde und ausgelaugt, und es fällt mir schwer, regelmäßig Sport zu treiben oder mich ausgewogen zu ernähren. Meine Energie ist oft am Limit, und das spiegelt sich in meiner Gesundheit wider."

2. Soziales Netzwerk und Beziehungen.
Reflexion: "Meine sozialen Kontakte sind in den letzten Jahren weniger geworden. Ich wünsche mir mehr Zeit für meine Freundschaften, doch oft fehlt mir die Kraft oder Gelegenheit, mich zu verabreden. Die Verantwortung als Alleinerziehende lässt wenig Raum für spontane Treffen."

3. Arbeit und Leistung.
Reflexion: "Beruflich bin ich gefordert und fühle mich manchmal überlastet. Die Arbeit erfüllt mich, dennoch habe ich das Gefühl, dass die Balance zwischen Berufsleben und Familie nicht ausgeglichen ist. Manchmal zweifle ich daran, ob ich meinen Aufgaben gerecht werde."

4. Materielle Sicherheit.
Reflexion: "Ich mache mir oft Sorgen um die finanzielle Sicherheit für die Zukunft. Obwohl ich berufstätig bin, sind unerwartete Ausgaben eine große Belastung. Die finanzielle Verantwortung für mein Kind lastet schwer auf mir, und ich frage mich oft, ob unsere Rücklagen ausreichen."

5. Werte und Sinnvorstellungen (Überzeugungen).
Reflexion: "Es ist mir wichtig, Werte wie Respekt und Ehrlichkeit zu vermitteln, doch im Alltag fühle ich mich oft gehetzt und fremdbestimmt. Ich wünsche mir mehr Zeit für persönliche Entwicklung und Aktivitäten, die meine innere Zufriedenheit fördern, doch oft bleiben diese Wünsche auf der Strecke."

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Und jetzt sind SIE dran

Der Kreis zeigt, dass Identität dynamisch ist. Die Bereiche können größer oder kleiner werden, je nach Lebensphase. Dieses Modell macht deutlicher als die Säulen, wie stark die einzelnen Bereiche Ihre aktuelle Situation prägen. Beschriften Sie den Kreis mit den fünf Identitätsbereichen. Gestalten Sie die Bereiche so groß oder klein, wie sie sich derzeit in Ihrem Leben anfühlen:

Was prägt Sie stark? Was spielt im Moment eher eine kleinere Rolle?

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Vom Ist-Zustand zum Soll-Zustand

Füllen Sie nun einen zweiten Kreis aus. Diesmal gestalten Sie die Bereiche so, wie Sie diese für Ihre Zukunft wünschen. Welche Bereiche sollen größer werden? Welche dürfen kleiner sein? Überlegen Sie, wie Sie sich ein ausgewogenes und stimmiges Identitätsbild für sich selbst vorstellen.

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Vergleich des Ist- und Soll-Zustands

Schauen Sie sich Ihren Ist-Kreis und Ihren Soll-Kreis in Ruhe an. Vergleichen Sie beide miteinander und überlegen Sie:

  • Welche Bereiche sind im Soll-Kreis größer geworden?
  • Welche sind kleiner geworden?
  • Welche Unterschiede fallen Ihnen besonders auf?
  • Notieren Sie dazu ein paar kurze Stichpunkte.

🖊️Platz für Ihre Antworten

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Konkrete Handlungsschritte

Auswahl wichtiger Bereiche für die Zukunft

Schauen Sie sich beide Kreise an. Wählen Sie drei Bereiche aus, die Ihnen besonders wichtig sind oder in denen Sie eine Veränderung anstreben.

Diese drei Bereiche sollen Ihre persönlichen Schwerpunkte für die nächsten Wochen oder Monate sein.


Konkrete Handlungsschritte planen

Zu jedem der ausgewählten drei Bereiche entwickeln Sie nun einen konkreten Handlungsschritt, den Sie selbst umsetzen können.

Achten Sie darauf, dass der Schritt:

  • realistisch und gut machbar ist,
  • Ihnen persönlich guttut,
  • und Ihnen hilft, dem Soll-Zustand näherzukommen.


Beispiele:

  • „Ich plane zweimal pro Woche eine kurze Bewegungseinheit ein.“
  • „Ich nehme mir am Wochenende Zeit für eine Person, die mir wichtig ist.“
  • „Ich reserviere mir täglich 15 Minuten für eine ruhige Aktivität.“


Nutzen Sie die Vorlage zum Ausfüllen!


Meine drei Schwerpunkt-Bereiche und Handlungsschritte

Bereich 1:

Mein konkreter Handlungsschritt:

Bereich 2:

Mein konkreter Handlungsschritt:

Bereich 3:

Mein konkreter Handlungsschritt:

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Optional: Buddy-System

Suchen Sie sich eine:n Buddy, der/die Sie bei der Umsetzung unterstützt. Teilen Sie einander Ihre drei ausgewählten Bereiche und Ihre Handlungsschritte mit. Vereinbaren Sie anschließend einen Zeitraum, nach dem Sie sich gegenseitig kontaktieren und über Ihre Fortschritte sprechen.