
Schulgeschichten - Bildanalyse


Bilder von Schule - „Schule ist für mich …“
📋 Arbeitsauftrag Einzelarbeit: Erstelle eine Mindmap zum Thema Schule. Was fällt dir spontan zum Thema ‚Schule‘ ein? Welche Gefühle, Gedanken, Bilder kommen dir in den Sinn?
🖌️ Mindmap - Schule
HINWEIS FÜR DIE LEHRKRAFT: Austausch: Kurze Vorstellung der Ergebnisse in Kleingruppen (2-3 Schüler:innen) oder im Plenum. Ergänzung der Aspekte an der Tafel/Smart-Board.
HINWEIS FÜR DIE LEHRKRAFT: Impulsfragen zu dem Bild: Was seht ihr auf den ersten Blick? Welchen Eindruck vermittelt das Bild?
👥 Arbeitsauftrag Partnerarbeit: Beschreibe, was du auf dem Bild siehst.
Hilfestellung: z. B. Vordergrund, Hintergrund, Personen, Gegenstände, Farben, Licht, Perspektive, Mimik, Gestik
✒️ Notizfeld
Werk von Peter Tillbergs „Wirst Du wohl mal Nutzen bringen, Kleiner?“ (1971/1972)
Quelle: lehrplanforschung.ch
✒️ Mache dir hier Notizen während des Austausches in der Lerngruppe.
HINWEIS FÜR DIE LEHRKRAFT: Anschließende Besprechung der Ergebnisse im Plenum. Gemeinsame Erarbeitung von Kriterien für eine Bildbeschreibung.
Darauffolgende Diskussion im Plenum:
- Welche Art von Schule wird hier dargestellt?
- Wie ist die Beziehung zwischen Lehrer:in und Schüler:innen?
- Welche Botschaft möchte der Künstler vermitteln?
- Gibt es Ähnlichkeiten oder Unterschiede zu eurer heutigen Schule?
Musterlösung zum Bild „Wirst Du wohl mal Nutzen bringen, Kleiner?“ von Peter Tillberg
Auf dem Bild „Wirst Du wohl mal Nutzen bringen, Kleiner?“ von Peter Tillberg ist ein Klassenzimmer zu sehen, in dem zahlreiche Schülerinnen und Schüler in mehreren Reihen an ihren Schulbänken sitzen. Die Kinder und Jugendlichen schauen alle nach vorne – viele mit ausdruckslosen oder müden Gesichtern, manche wirken skeptisch, abwesend oder sogar verängstigt. Der Blick der Betrachtenden fällt direkt auf die Reihen der Kinder, wodurch man sich selbst beinahe wie die Lehrkraft fühlt oder wie jemand, der in der Schule Autorität ausübt. Im Hintergrund ist eine Tafel zu erkennen, darüber ein Fenster oder ein Lichtband, das kaltes Licht in den Raum lässt.
Die Szene spielt ganz offensichtlich in einem Schulraum, vermutlich in den 1970er Jahren, was sich an den Frisuren, der Kleidung und dem gesamten Einrichtungsstil ablesen lässt. Die Atmosphäre wirkt beklemmend, kontrolliert und angespannt. Die Schülerinnen und Schüler scheinen eher Objekt eines Systems zu sein als aktive Mitgestaltende eines Lernprozesses. Die Stimmung ist kühl, distanziert und von einer gewissen Leere geprägt.
Dominierend sind vor allem kalte, gedeckte Farben – viel Grau, Beige, Blau und ein fahles Licht, das alles noch nüchterner wirken lässt. Farbliche Akzente fehlen fast vollständig, was zusätzlich die Trostlosigkeit und Uniformität unterstreicht.
Die zentrale Aussage des Bildes ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem damaligen Schulsystem – es geht um Anpassung, Leistungsdruck und die Frage nach dem „Nutzen“ eines Menschen in der Gesellschaft. Der Titel „Wirst Du wohl mal Nutzen bringen, Kleiner?“ verstärkt diese Kritik noch: Er entlarvt die Haltung einer Gesellschaft, die Kinder nicht als eigenständige Persönlichkeiten, sondern als zukünftige „nützliche“ Mitglieder betrachtet, die sich möglichst reibungslos in ein System einfügen sollen. Damit wirft das Bild auch heute noch wichtige Fragen über Erziehung, Schule und gesellschaftliche Erwartungen auf.

Bildbetrachtung und Analyse: Vergleich historischer Schulbilder
📋 Vergleichsauftrag Einzelarbeit: Vergleiche das dargestellte Werk (Albert Anker: „Die Dorfschule“) mit dem Bild von Peter Tillberg und mit deiner eigenen Schulerfahrung. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede fallen dir auf bezüglich:
- Räumlichkeiten und Ausstattung
- Kleidung und Aussehen der Personen
- Lehrmethoden und Lernhaltung
- Atmosphäre und Stimmung
Trage deine Überlegung in die Tabelle ein.
Gemeinsamkeiten | Unterschiede |
---|---|
Musterlösung
Peter Tillbergs Gemälde „Wirst Du wohl mal Nutzen bringen, Kleiner?“ und Albert Ankers „Die Dorfschule“ bieten faszinierende Einblicke in unterschiedliche schulische Szenarien, die sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede aufweisen.
Räumlichkeiten und Ausstattung
Tillbergs Werk zeigt ein modernes Klassenzimmer mit neutralen und bleichen Farben, was eine gewisse Sterilität und Kälte ausstrahlt. Die Möbel wirken funktional und schlicht. Im Gegensatz dazu präsentiert Ankers „Die Dorfschule“ eine traditionelle und gemütliche Atmosphäre, die durch Holzmöbel und einen Ofen im Hintergrund unterstützt wird. Diese Einrichtung vermittelt Wärme und Geborgenheit.
Kleidung und Aussehen der Personen
In Tillbergs Gemälde sind die Schüler in zeitgenössischen, schlichten Kleidungsstücken zu sehen, die keine Individualität oder Lebendigkeit ausstrahlen. Ihre Gesichtsausdrücke sind grau und ausdruckslos. Ankers Darstellung hingegen zeigt Kinder in traditionellen, detailreicheren Kleidungsstücken, die ihre Persönlichkeit und die Epoche widerspiegeln. Die Gesichter der Schüler erscheinen lebendig und konzentriert.
Lehrmethoden und Lernhaltung
Tillberg vermittelt eine distanzierte und gleichgültige Haltung der Schüler gegenüber dem Unterricht. Die Mehrheit der Kinder blickt teilnahmslos, während nur eine Schülerin verträumt aus dem Fenster schaut. In Ankers Werk sind die Schüler aufmerksam und engagiert, was auf eine direkte und interaktive Lehrmethode schließen lässt. Die Kinder wirken interessiert und konzentriert bei der Arbeit.
Atmosphäre und Stimmung
Die Stimmung in Tillbergs Gemälde ist melancholisch und bedrückend, was durch die bleichen Farben und die Ausdruckslosigkeit der Schüler verstärkt wird. Im Gegensatz dazu strahlt Ankers „Die Dorfschule“ eine warme, freundliche und produktive Atmosphäre aus. Die Kinder scheinen in eine gemeinschaftliche und unterstützende Lernumgebung eingebettet zu sein.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Peter Tillberg und Albert Anker zwei sehr unterschiedliche Bildungswelten porträtieren. Während Tillbergs Werk eine moderne, aber distanzierte und kalte Schulumgebung zeigt, vermittelt Ankers Darstellung ein traditionelles und lebendiges Klassenzimmer voller Wärme und Engagement.

Reflexion & Systematisierung: Wandel und Konstanten
👥 Diskussion in der Lerngruppe: Mache dir Gedanken über die folgenden Aspekte und teile deine Gedanken der Lerngruppe mit.
- Was hat sich im Laufe der Zeit in der Schule verändert (z. B. Disziplin, Lehrerrolle, Schülermitbestimmung, Ausstattung)?
- Was scheint sich trotz des Wandels nicht verändert zu haben (z. B. das Prinzip des Lernens, die soziale Interaktion)?
- Welche Themen oder Aspekte von Schule sind in den Bildern besonders präsent?
✒️ Mache dir hier Notizen zu den genannten Aspekten.

Ordnung muss sein!? – Schulordnungen im Wandel
Vergleich von Schulordnungen: Damals und Heute
📋 Arbeitsauftrag Einzelarbeit: Lies die folgenden Schulordnungen aufmerksam. Mache dir Notizen zu Aspekten, die dir besonders auffallen oder dich besonders ansprechen.
Schulordnung 1920: Ein Überblick
Einführung
Im Jahr 1920 wurden wichtige Änderungen im deutschen Schulsystem eingeführt, die das Schulleben und dessen Organisation maßgeblich beeinflussten. Diese Schulordnung war Teil einer Reformbewegung, die eine einheitliche Bildung für alle Kinder anstrebte.
Geregelte Aspekte der Schulordnung
Verhalten und Umgangsformen: Die Schulordnung von 1920 legte großen Wert auf Disziplin und Respekt unter Schüler:innen und Lehrer:innen. Höflichkeit und Rücksichtnahme wurden als Grundwerte angesehen, die zu einem guten Miteinander beitragen sollten.
Kleidung: Die Kleidungsvorschriften waren weniger streng formuliert, dennoch wurde ein ordentliches Erscheinungsbild erwartet, das die Ernsthaftigkeit des Schulbesuchs widerspiegelte.
Strafen: Bei Fehlverhalten gab es klare Regelungen, die von mündlichen Ermahnungen bis zu schriftlichen Verwarnungen reichten. Körperliche Züchtigungen waren nicht mehr Teil der offiziellen Schulordnung.
Unterrichtszeiten: Der Unterricht begann in der Regel früh und dauerte bis zum Nachmittag. Die genauen Zeiten konnten je nach Schule variieren, aber eine klare Struktur war wichtig für einen geregelten Tagesablauf.
Ton und Sprache der Schulordnung
Die Schulordnung wurde in einem sachlichen und teilweise belehrenden Ton verfasst. Sie sollte den Schüler:innen die Wichtigkeit der Bildung und des respektvollen Miteinanders vermitteln. Drohungen waren nicht explizit enthalten, jedoch wurde die Einhaltung der Regeln deutlich eingefordert, um ein geordnetes und effizientes Lernen zu gewährleisten.
Adressat der Schulordnung
Die Schulordnung richtete sich hauptsächlich an die Schüler:innen, um ihnen klare Verhaltensvorgaben zu geben. Lehrer:innen wurden ebenfalls adressiert, um die Umsetzung und Einhaltung der Regeln sicherzustellen. Eltern erhielten Informationen, damit sie die schulische Erziehung ihrer Kinder unterstützen konnten.
Fazit
Die Schulordnung von 1920 war ein bedeutender Schritt in Richtung eines einheitlichen und demokratischen Bildungssystems. Sie legte wichtige Grundsätze für Verhalten, Unterricht und Schulorganisation fest und trug dazu bei, dass alle Kinder, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, eine gerechte Bildung erhielten. Die Einführung der vierjährigen Grundschule für alle Kinder war ein zentraler Aspekt dieser Reform.
✒️ Die Schulordnung damals.
Beispielschulordnung
Einführung
Die Schulordnung 2025 in Deutschland stellt sicher, dass das schulische Miteinander klar geregelt ist. Sie dient als Leitfaden für Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern, um einen geordneten und respektvollen Schulalltag zu gewährleisten.
Was wird geregelt?
- Verhalten: Schüler:innen sollen respektvoll miteinander umgehen. Gewalt und Mobbing sind strikt verboten und können zu ernsthaften Konsequenzen führen.
- Kleidung: Die Kleidung muss angemessen und dem Schulumfeld angepasst sein. Extrem auffällige oder unangemessene Kleidung ist nicht gestattet.
- Strafen: Bei Verstößen gegen die Schulordnung können Schüler:innen mit Maßnahmen wie Nachsitzen, schriftlichen Verwarnungen oder im Extremfall einem Schulausschluss rechnen.
- Unterrichtszeiten: Der Unterricht beginnt pünktlich und es wird erwartet, dass alle Schüler:innen rechtzeitig erscheinen.
- Umgangsformen: Höflichkeit und Respekt sind zentrale Werte. Lehrer:innen und Mitschüler:innen sollten stets freundlich und respektvoll behandelt werden.
Wie wird es formuliert?
Die Schulordnung ist in einem sachlichen und klaren Ton gehalten. Sie ist nicht drohend, sondern belehrend und soll Verständnis für die Wichtigkeit der Regeln schaffen. Die Wortwahl ist einfach und verständlich, sodass auch jüngere Schüler:innen die Inhalte nachvollziehen können.
Wer ist der Adressat?
Die Schulordnung richtet sich an alle Beteiligten des Schullebens: Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern. Sie soll allen helfen, sich zurechtzufinden und den Schulalltag harmonisch zu gestalten.
Fazit
Die Schulordnung 2025 zielt darauf ab, eine sichere und freundliche Lernumgebung zu schaffen. Durch klare Regeln und Erwartungen wird ein Rahmen geschaffen, der es allen Beteiligten ermöglicht, sich optimal zu entfalten und erfolgreich zu lernen. Die Einhaltung der Schulordnung ist daher ein gemeinsames Ziel für Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern.
✒️ Die Schulordnung heute.
👥 Arbeitsauftrag Partnerarbeit: Besprich deine Notizen mit deinem Sitznachbarn / deiner Sitznachbarin. Macht euch Gedanken, welche Schulordnung ihr geeigneter findet.
HINWEIS FÜR DIE LEHRKRAFT: Abschließende Besprechung der Ergebnisse im Plenum.
Zielsetzung:
Die Lernenden setzen sich kritisch mit der Darstellung von Schule in Bildern und Texten auseinander, um Veränderungen und Konstanten im Schulalltag zu erkennen. Ziel ist die Entwicklung eines reflektierten Verständnisses für die eigene Schulerfahrung im historischen Vergleich und die Analyse von Schulordnungen hinsichtlich ihrer Inhalte, Adressaten und Sprache.
Inhalte und Methoden:
Das Arbeitsblatt nutzt Brainstorming, Bildanalyse und den Vergleich historischer und moderner Schulbilder. Zudem werden Schulordnungen von einer ausgewählten Zeit und 2025 gelesen, analysiert und verglichen. Methoden umfassen Mindmapping, Bildbeschreibung, Bildanalyse, Partnerarbeit, Einzelarbeit, Gruppenreflexion und Diskussion.
Kompetenzen:
- Die Lernenden aktivieren ihr Vorwissen zum Thema "Schule" und strukturieren ihre Gedanken in einer Mindmap.
- Sie beschreiben Bilder detailliert und nutzen dabei vorgegebene Hilfestellungen (Vordergrund, Hintergrund, Personen, Gegenstände, Farben, Licht, Perspektive, Mimik, Gestik).
- Sie vergleichen historische und moderne Darstellungen von Schule (Bilder und Schulordnungen) und identifizieren Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
- Sie analysieren Schulordnungen hinsichtlich Inhalt, Sprache und vermittelten Werten.
Zielgruppe und Niveau:
Ab Klasse 6
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