Prophylaxe und Sicherung der Grundbedürfnisse
Zielsetzung: Das Arbeitsblatt zielt darauf ab, den Lernenden die Sicherung der Grundbedürfnisse (Hygiene, Ernährung, Mobilität, Psychosoziales) und die fachgerechte Durchführung von Prophylaxen in der professionellen Pflege zu vermitteln. Der Fokus liegt auf der ganzheitlichen, ressourcenorientierten Planung anhand eines umfassenden Fallbeispiels.
Inhalte und Methoden: Der Informationstext vermittelt die Bedeutung der Sicherung grundlegender Bedürfnisse und prophylaktischer Maßnahmen in den Bereichen Hygiene, Ernährung, Mobilität und psychosoziale Unterstützung, wobei individuelle Pflege, Ressourcenorientierung und interdisziplinäre Zusammenarbeit betont werden. Methoden wie Wissensabfragen, Zuordnungsaufgaben sowie Planungsaufträge fördern das Verständnis zentraler Prophylaxen und pflegerischer Maßnahmen. Im Transfer wenden die Lernenden ihr Wissen auf ein Fallbeispiel an, indem sie Prophylaxen planen, professionelle Pflegehandlungen beschreiben und Maßnahmen zu Ernährung, Mobilität und psychosozialer Unterstützung entwickeln.
Kompetenzen:
- Ganzheitliche Pflege: Integration aller Grundbedürfnisse (körperlich, psychisch, sozial) in die Pflegeplanung.
- Prophylaxenwissen: Beherrschen der wichtigsten Prophylaxen und deren fachgerechter Umsetzung.
- Transferkompetenz: Anwendung des theoretischen Wissens zur Entwicklung individueller, begründeter Maßnahmen.
- Kommunikation und Dokumentation: Fähigkeit zur professionellen Durchführung von Intimpflege mit Wahrung der Intimsphäre und zur korrekten Dokumentation.
Zielgruppe und Niveau: Das Arbeitsblatt richtet sich an Personen in Pflegeberufen oder in der Ausbildung.
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Auszubildende im Pflegeberuf
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Prophylaxe und Sicherung der Grundbedürfnisse


Arbeitsauftrag
Lesen Sie sich den Informationstext durch.
Prophylaxe und Sicherung der Grundbedürfnisse in der Pflege
Die Sicherung der Grundbedürfnisse und Prophylaxen sind zentrale Aufgaben der professionellen Pflege und bilden die Basis für die Gesunderhaltung, das Wohlbefinden sowie die Förderung der Selbstständigkeit von Pflegeempfängerinnen.
Prophylaxe umfasst alle vorbeugenden Maßnahmen zur Verhinderung von Krankheiten und Komplikationen. Dazu gehören die Dekubitus-, Thrombose-, Pneumonie- oder Deprivationsprophylaxe. Pflegekräfte achten auf regelmäßige Mobilisation, angemessene Lagerung, Aktivierung der Wahrnehmung sowie einen strukturierten Tagesablauf. Besonders wichtig ist die frühzeitige Einbindung von Bezugspersonen und das Schaffen von Reizen durch Musik, Gespräche, gemeinsame Aktivitäten und gezielte Sinnesstimulation. Auch die Schlafhygiene, mit Ruhephasen und Förderung eines Tag-Nacht-Rhythmus, ist prophylaktisch relevant.
Hygiene ist ein grundlegender Pfeiler der Pflege. Händehygiene, das Tragen von Schutzkleidung und die sachgerechte Reinigung von Hilfsmitteln sind verpflichtende Maßnahmen. Die Einhaltung von Hygienestandards bei der Intim- und Ganzkörperpflege verhindert Keimverschleppung und schützt vor Infektionen.
Intimpflege und Versorgung erfordern ein hohes Maß an Respekt, Empathie und Fachwissen. Ziel ist, die Intimsphäre zu wahren, Infektionen vorzubeugen und Wohlbefinden zu sichern. Dabei werden individuelle Bedürfnisse und kulturelle Aspekte berücksichtigt. Die Intimpflege erfolgt unter Einhaltung strenger hygienischer Prinzipien, wobei Pflegeempfänger:innen aktiv einbezogen werden sollen.
Ernährungsmanagement umfasst die bedarfsgerechte Versorgung mit Nährstoffen zur Förderung der Gesundheit und Prävention von Mangelzuständen. Dazu zählen die Überwachung des Ernährungszustands, die Anpassung der Kostform sowie Hilfestellung beim Essen und Trinken. Ziel ist es, Ressourcen zu erhalten, die Selbstständigkeit zu fördern und Komplikationen wie Mangelernährung oder Aspirationsgefahr zu vermeiden.
Mobilitätsförderung ist essenziell zur Erhaltung der Selbständigkeit und Vermeidung von Folgeerkrankungen wie Dekubitus oder Thrombosen. Pflegekräfte motivieren zu Bewegung, unterstützen bei der Mobilisation und integrieren gezielt Bewegungsübungen in den Alltag. Hierbei sind individuelle Fähigkeiten und mögliche Einschränkungen zu berücksichtigen.
Psychosoziale Grundbedürfnisse umfassen Wertschätzung, soziale Kontakte, Zuwendung und die Förderung der Autonomie. Durch Gespräche, Einbindung in Aktivitäten, Wahrung der Privatsphäre und die Förderung der Teilhabe am sozialen Leben wird das seelische Gleichgewicht unterstützt. Pflegekräfte müssen sensibel auf emotionale Bedürfnisse eingehen und Angehörige sowie interdisziplinäre Teams in die psychosoziale Betreuung einbinden.

Ergänze die Lücken
Lesen Sie die Begriffe sorgfältig durch und füllen Sie die fehlenden Informationen mit eigenen Worten aus.

Ordnen Sie zu
Verbinden Sie jede Prophylaxe mit der passenden Maßnahme.

Hygiene und Intimpflege
Wählen Sie die jeweils richtige Antwort aus und markieren Sie sie deutlich.
| Frage / Aufgabe | Antwort / Auswahl | Begründung |
|---|---|---|
| 1. Die Intimpflege erfolgt … |
|
|
| 2. Ein wichtiges Ziel der Körperhygiene ist … |
|
|
| 3. Welche Aussage zur Intimhygiene ist korrekt? |
|
|
| 4. Was gehört zum professionellen Verhalten? |
|

Ernährungsmanagement
Beschreiben Sie drei Aufgaben des Ernährungsmanagements.

Mobilitätsförderung
Formulieren Sie für jede Maßnahme ein realistisches, pflegerisches Ziel.
| Maßnahme | Ziel |
|---|---|
| Aufstehen mit Unterstützung | |
| Gehtraining | |
| Aktivierende Pflege |

Transferaufgabe
Analysieren Sie in 3er-4er-Gruppen die Situation sorgfältig und identifizieren Sie alle bestehenden Risiken und nicht gesicherten Grundbedürfnisse. Formulieren Sie darauf basierend die notwendigen Maßnahmen für alle zentralen Bereiche (Hygiene, Ernährung, Mobilität und Psychosoziales) und begründen Sie diese jeweils kurz.
Prophylaxe und Grundbedürfnisse bei bettlägeriger Patientin
Frau L liegt seit mehreren Tagen im Bett und zeigt eine eingeschränkte Beweglichkeit. Ihre Haut ist auffällig trocken und neigt zu Juckreiz, was auf ein erhöhtes Risiko für Hautschädigungen sowie Dekubitus hinweist. Die Mobilität ist stark reduziert, sie kann sich nur eingeschränkt selbst bewegen und benötigt Unterstützung beim Umlagern, um Kontrakturen und Thrombosen vorzubeugen. Aufgrund der anhaltenden Immobilität besteht zudem eine Gefahr von Pneumonie und Sturzereignissen bei Mobilisationsversuchen.
Im Bereich Hygiene und Pflege benötigt Frau L umfassende Unterstützung, insbesondere bei der Intimpflege. Die regelmäßige Anwendung von pH-neutralen, rückfettenden Waschlotionen sowie das sorgfältige Abtrocknen von Hautfalten sind wichtig, um Infektionen und Hautirritationen zu vermeiden. Die Mundpflege ist kritisch, um Schleimhautschäden vorzubeugen.
Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme sind beeinträchtigt: Frau L nimmt wenig Nahrung und Flüssigkeit zu sich, was das Risiko einer Dehydratation und Mangelernährung erhöht. Sie zeigt wenig Appetit und trinkt unregelmäßig, weshalb eine individuelle Flüssigkeitsbilanzierung und das regelmäßige Anbieten von Lieblingsgetränken notwendig sind.
Psycho-sozial ist die Patientin zurückgezogen und nimmt kaum Kontakt auf. Sie wirkt niedergeschlagen und wenig ansprechbar, Angehörige sind nur selten präsent. Die Kommunikationsfähigkeit ist eingeschränkt, sodass eine ruhige, empathische Ansprache notwendig ist.
Zur Prophylaxe werden Maßnahmen der Dekubitus-, Pneumonie-, Thrombose- und Sturzprophylaxe umgesetzt. Dazu zählen regelmäßige Umlagerungen, Mobilisationsversuche im Bett, Atemübungen und das Beobachten des Hautzustandes.

Prophylaxen

Hygiene und Intimpflege

Ernährungsmanagement

Mobilitätsförderung
Erstellen Sie einen kurzen Mobilitätsplan, der folgende Ziele unterstützt:
- Sturzrisiko senken
- Gelenkbeweglichkeit erhalten
- Selbstständigkeit fördern
Erstellen Sie einen kurzen Mobilitätsplan, der folgende Ziele unterstützt, und legen Sie mindestens drei Maßnahmen fest.

Psychosoziale Grundbedürfnisse
Lösung für die Lehrkraft
| Frage / Aufgabe | Antwort / Auswahl | Begründung |
|---|---|---|
| 1. Die Intimpflege erfolgt … |
|
Die Intimpflege sollte von sauber nach schmutzig erfolgen, um eine Kontamination und Infektionen zu vermeiden. |
| 2. Ein wichtiges Ziel der Körperhygiene ist … |
|
Körperhygiene fördert das Wohlbefinden und verhindert Infektionen, was essenziell für die Lebensqualität ist. |
| 3. Welche Aussage zur Intimhygiene ist korrekt? |
|
Die Intimpflege ist wichtig, um Infektionen vorzubeugen, und sollte bei allen Pflegebedürftigen durchgeführt werden. |
| 4. Was gehört zum professionellen Verhalten? |
|
Professionelles Verhalten umfasst die Vorbereitung des Materials und die Einholung der Einwilligung des Pflegebedürftigen. |
| Maßnahme | Ziel |
|---|---|
| Aufstehen mit Unterstützung | Förderung der Mobilität und Vorbeugung von Komplikationen wie Dekubitus |
| Gehtraining | Verbesserung der Beweglichkeit und Erhaltung der körperlichen Fähigkeiten |
| Aktivierende Pflege | Erhaltung der kognitiven und körperlichen Fähigkeiten sowie Stärkung des Selbstwertgefühls |