Die Geschichte des Osmanischen Reiches

Die Geschichte des Osmanischen Reiches

Zielsetzung: Das Arbeitsblatt bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Osmanischen Reiches, von seiner Gründung und Expansion über seine Blütezeit und seinen Niedergang bis hin zu seiner Rolle als Imperium. Es zielt darauf ab, die Schüler:innen für die Dynamik, die kulturelle Vielfalt und die politischen Entwicklungen dieses Vielvölkerstaates zu sensibilisieren.

Inhalte und Methoden:

Das Arbeitsblatt beginnt mit einer kurzen Einführung in das Osmanische Reich als eine der mächtigsten politischen und kulturellen Kräfte seiner Zeit. Ein YouTube-Video dient als erste Informationsquelle, um einen Überblick über die Geschichte des Reiches zu vermitteln. Offene und Multiple-Choice-Fragen festigen die Inhalte. Der zweite Teil des Arbeitsblatts vertieft das Thema mit einem Text über das Osmanische Reich als Vielvölkerstaat. Der Text beschreibt die Organisation des Osmanischen Reiches vor dem Hintergrund des Imperiumsbegriffs. Im Text wird ein Schwerpunkt auf das gewählte Ereignis gelegt und in den Kontext eingeordnet. In anschließenden offenen Fragen arbeiten die Schüler:innen die Merkmale eines Imperiums im Osmanischen Reich heraus.

Ein Bonus-Zeitstrahl fordert die Schüler:innen abschließend auf, die wichtigsten Jahreszahlen der Geschichte des Osmanischen Reiches zuzuordnen.

Kompetenzen:

  • historische Sachverhalte in Zusammenhängen darstellen (Narration)
  • das Osmanische Reich als Imperium charakterisieren (multiethnisches Imperium, Islam, Kalifat, Scharia)

Zielgruppe und Niveau: 10. Klasse

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Target group and level

10. Klasse

Subjects

HistoryPolitics

Die Geschichte des Osmanischen Reiches

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Das Osmanische Reich

Das Osmanische Reich zieht selbst heute noch viele Menschen in seinen Bann. Gegründet im frühen 14. Jahrhundert, entwickelte es sich rasch zu einer der mächtigsten und einflussreichsten politischen Kräfte seiner Zeit. Von der Eroberung Konstantinopels bis hin zu seiner Rolle als Handelsmacht und kulturellem Zentrum, bietet die Geschichte des Osmanischen Reiches eine Fülle von spannenden und lehrreichen Aspekten. Die Untersuchung dieses Imperiums ermöglicht uns nicht nur ein besseres Verständnis der Vergangenheit, sondern auch der kulturellen und politischen Entwicklungen, die bis heute nachwirken. Tauche ein in eine faszinierende Welt voller Geschichte, Macht und Kultur!

📋 Arbeitsauftrag

Schau dir das nachfolgende Video an, damit du einen ersten Einblick in die Geschichte des Osmanischen Reiches bekommst. Nutze die Informationen aus dem Video, um die anschließenden Fragestellungen zu bearbeiten.

📹 Video

📋 Arbeitsauftrag

Schreibe einen kurzen Text zu den vorgegebenen Fragestellungen. Nutze dafür die Informationen aus dem Video.

📋 Wähle die korrekte Antwort aus.

Du beschäftigst dich jetzt noch tiefer mit der Geschichte des Osmanisches Reiches und auch mit dem Begriff 'Imperium'.

📋 Arbeitsauftrag

Lies dir den Text und den anschließenden Merkkasten gut durch und bearbeite im Anschluss die Aufgaben.

Osmanisches Reich: Macht und Mysterium

Das Osmanische Reich ist eine der bedeutendsten

politischen Strukturen der Geschichte und

erstreckte sich über drei Kontinente. Es begann im

Jahr 1299 und breitete sich von einem kleinen

Fürstentum in Anatolien aus. Die Eroberung

Konstantinopels im Jahr 1453 durch Sultan Mehmed

II. markierte einen Wendepunkt, denn sie beendete

das Byzantinische Reich und etablierte das

Osmanische Reich als dominierende Großmacht im

östlichen Mittelmeerraum. Konstantinopel, nun

Istanbul, wurde zur Hauptstadt des Reiches und

Zentrum der osmanischen Verwaltung. Diese

Eroberung war nicht nur ein militärischer Triumph,

sondern auch ein symbolischer Akt, der den

Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit einläutete.

Die Stadt war seit tausend Jahren ein wichtiges

Zentrum des Christentums und Sitz des oströmischen

Kaisertums.

Das Osmanische Reich entwickelte sich zu einem

multiethnischen Gebilde, in dem verschiedenste

Völker und Religionen koexistierten. Der

osmanische Herrschaftsanspruch wurde durch die

Scharia und das Kalifat legitimiert. Das Kalifat,

das die Osmanen seit 1517 beanspruchten, stärkte

ihren Anspruch als Führer der islamischen Welt. Im

Reich lebten Juden, Christen und Muslime relativ

friedlich zusammen, und das Millet-System erlaubte

den nicht-muslimischen Minderheiten eine gewisse

Autonomie, insbesondere in der Rechtsprechung.

Diese Integration wurde durch eine tolerante

Haltung gegenüber religiösen Minderheiten

gefördert, was im Vergleich zur religiösen

Intoleranz im zeitgenössischen christlichen

Abendland bemerkenswert war.

Die Struktur des Osmanischen Reiches war

zentralisiert und wurde von einer Dynastie über

viele Jahrhunderte regiert. Der Sultan war das

Oberhaupt und besaß sowohl weltliche als auch

religiöse Macht. Verwaltung und Militär stützten

sich auf ein komplexes System, in dem verschiedene

Ethnien und Religionen eingebunden waren. Die

Janitscharen, eine Elitetruppe, wurden oft aus

christlichen Knaben rekrutiert und bildeten einen

unverzichtbaren Teil der osmanischen Armee. Der

Niedergang des Reiches begann schleichend im 17.

Jahrhundert, als interne Probleme und äußere

Bedrohungen zunahmen. Die Eroberung von Wien

misslang 1683, und der Einfluss des Reiches nahm

ab. Schließlich führte der Erste Weltkrieg zu

territorialen Verlusten und zur Auflösung des

Osmanischen Reiches. 1923 wurde die Republik

Türkei gegründet, die das osmanische Erbe in

gewisser Weise weiterträgt. Das Osmanische Reich

hinterließ ein kulturelles Erbe, das bis heute

spürbar ist, besonders in der Architektur, Kunst

und in der Vielfalt der heutigen Türkei.

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Definition 'Imperium'

Ein Imperium ist eine politische Einheit, die durch die Herrschaft eines Staates über andere Völker oder Regionen gekennzeichnet ist. Die Hauptmerkmale eines Imperiums sind:

  1. Zentralisierte Macht: Ein Imperium wird oft von einem starken, zentralen Regierungssystem oder einer einzelnen Herrscherperson kontrolliert, die über weitreichende politische und wirtschaftliche Macht verfügt.
  2. Expansion: Imperien streben nach territorialer Erweiterung, um Ressourcen, Handelswege und Einflussgebiete zu sichern. Dies geschieht häufig durch militärische Eroberungen oder diplomatische Bündnisse.
  3. Vielfalt: Innerhalb eines Imperiums existiert eine Vielzahl von Kulturen, Sprachen und ethnischen Gruppen. Die Integration dieser Unterschiede ist entscheidend für die Stabilität des Imperiums.
  4. Verwaltung: Ein effektives Verwaltungs- und Kommunikationssystem ist notwendig, um die Kontrolle über die verschiedenen Regionen zu behalten und die Interessen des Imperiums durchzusetzen.

📋 Schreibe einen kurzen Text zu den vorgegeben Fragestellungen.

💡 Bonus

Fülle den nachfolgende Zeitstrahl aus, indem du alle Informationen aus dem Arbeitsblatt zusammenbringst.

1301: Osman I., ein Stammesangehöriger aus Anatolien, gründet ein eigenes Reich, das später als Osmanisches Reich bekannt wird.

1453: Sultan Mehmed II. erobert Konstantinopel, beendet damit das Byzantinische Reich und etabliert das Osmanische Reich als dominante Großmacht im östlichen Mittelmeerraum. Konstantinopel wird in Istanbul umbenannt und zur Hauptstadt des Reiches.

1520: Suleiman der Prächtige beginnt seine Herrschaft über das Osmanische Reich, welches in dieser Zeit sein goldenes Zeitalter erlebt. Das Reich wird weiter ausgedehnt, Teile von Persien, Österreich, Russland und der Balkan werden erobert.

1571: Die Seeschlacht bei Lepanto findet statt, in der die vereinten europäischen Mächte unter der Führung des Papstes die Osmanen besiegen. Dies markiert den Beginn des Einflussverlustes des Osmanischen Reiches in Europa.

1683: Der erzwungene Rückzug der Osmanen aus Wien nach einer misslungenen Eroberung gilt als Anfang vom Ende für das Osmanische Reich, als der Einfluss des Reiches weiter abnimmt.

1918: Ende des Ersten Weltkriegs, das Osmanische Reich verliert den Krieg und erleidet erhebliche territoriale Verluste.

1923: Das offizielle Ende des Osmanischen Reiches; die Republik Türkei wird gegründet und von Mustafa Kemal Atatürk geführt, der das kulturelle Erbe des Osmanischen Reiches fortträgt.